Falls es Dich in den nächsten Tagen mal auf den Kastanienhof verschlagen sollte, kann es sein, dass Du mich in ehrfürchtig, kniender Haltung irgendwo im Garten antreffen. Diese demütige Pose ist nicht der Tatsache zu verdanken, dass ich irgendwelche Naturgötter anbete oder zum Islam konvertiert bin.

Falls es Dich in den nächsten Tagen mal auf den Kastanienhof verschlagen sollte, kann es sein, dass Du mich in ehrfürchtig, kniender Haltung irgendwo im Garten antreffen. Diese demütige Pose ist nicht der Tatsache zu verdanken, dass ich irgendwelche Naturgötter anbete oder zum Islam konvertiert bin.

Ich bin dann auf der Jagd nach dem ersten frischen Frühlingsgrün für unsere Küche. Scharbockskraut, Brennnessel, Veilchen, Kletten-Labkraut und die zarten Blattrosetten von Löwenzahn und Gänseblümchen sind die Objekte meiner Begierde. All´ diese Kräuter, die jetzt in großer Fülle aus dem Boden sprießen sind wahre Vitaminbomben.

Besonders das Scharbockskraut aus der Familie der Hahnenfußgewächse liefert eine große Menge an Vitamin C. Sein Name leitet sich wahrscheinlich von Scharbock, einem alten Namen für die Mangelerkrankung Skorbut ab. Skorbut, eine durch Vitamin C-Mangel verursachte Erkrankung, fordertete bis ins 17. Jahrhundert besonders bei Seefahrern viele Todesopfer.

Früher habe ich das Scharbockskraut gehasst. Durch seinen invasiven Verbreitungsdrang hatte es zeitweilig große Flächen unseres Gartens überwuchert. Nicht einmal die vielen dottergelben Blüten konnten mich mit ihm versöhnen. Ich war kurz davor doch mal zur Giftspritze zu greifen.

Inzwischen bin ich etwas entspannter. Was nicht im Salat, Kräuterquark oder einer Kräutersuppe landet oder als Zierpflanze integriert wird, wird im Frühjahr vor der Blüte gejätet und in der Biotonne entsorgt. Auf keinen Fall dürfen Wurzeln und Knöllchen, die Fortpflanzungsorgane, auf den Kompost. Dort überdauern sie und gelangen später mit dem Kompost wieder in den Garten.

Erfolg hatte ich bei der Bekämpfung auch mit Gartenkalk, denn das Hahnenfußgewächs liebt sauren Boden und findet Kalk ziemlich ekelig. In unseren Blumenbeeten hat das Scharbockskraut mittlerweile seine festen Plätze erobert. Besonders schön sieht es aus, wenn es als Begleitpflanze oder blühender Bodendecker zusammen mit den ersten Narzissen und Krokussen blüht.

Die nussig schmeckenden Blätter sind nur vor der Blüte genießbar. Ab der Blüte sind alle Pflanzenteile des Scharbockskrautes giftig. Das dann in der Pflanze vorkommende Protoanemonin kann zu Hautverletzungen, ähnlich wie bei Verbrennungen und beim Verzehr zu Übelkeit, Schwindel und Brechreiz führen.

Das Scharbockskraut ist auch so etwas wie eine Gartenuhr. Die Blüten sind nur am Tage von etwa 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Findet man im Garten geöffnete Blüten, ist es also Vormittag oder Nachmittag zwischen 9.00 und 17.00 Uhr. Das reicht natürlich nicht aus um pünktlich an der Bushaltestelle zu stehen oder wachsweiche Eier zu kochen, ....aber immerhin.

Nach der Blüte verschwindet das Scharbockskraut genau so schnell wie es gekommen ist. Ab Mai/Juni welken die Pflanzen und machen in den Blumenbeeten Platz für Sommerblumen.

Übrigens scheine ich nicht der einzige Gärtner mit einer Hassliebe zu diesem heimischen Kräutlein zu sein. Einige meiner Kollegen haben aus der Wildpflanze Kulturformen mit weißen und gefüllten Blüten gezüchtet. Die im Fachhandel erhältlichen Sorten "Cupreus" und "Albus" blühen beispielsweise cremeweiß und die Sorte "Coppernob" erfreut mit einem orangefarbenen Blütenkranz.

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